Die Wismut und die Neue Landschaft Ronneburg

Die Anfänge der Wismut

Reifen eines Caterpillar 994
Reifen eines Caterpillar 994

Die Wismut wurde 1945 direkt nach dem 2. Weltkrieg von der UdSSR inoffiziell gegründet, offiziell erst 1947. Um nicht ins Hintertreffen zu dem amerikanischen Atombombenprojekt zu fallen, brauchten die Russen einen eigenen Uranabbau, da so der Nachschub sicher war und somit die Forschung vorangetrieben werden konnte.

Wissenschaftler der UdSSR fanden sehr schnell in den Schutthalden der Bergwerke des Erzgebirges Pechblende, in welcher Uran enthalten war. Sie begannen sofort mit dem Abtransport dieser Pechblende und dem weiteren Abbau von uranhaltigem Gestein untertage. Es war für die Rüstungsindustrie, um eine der führenden Weltmächte zu bleiben, essenziell. So wurden der Firma genügend Gelder bereitgestellt, welche aber nicht für die Arbeiter genutzt wurden. Durch den Krieg waren die Russen der Meinung, das Land ausbeuten zu können, weshalb der Abbau des Urans unter unmenschlichen Bedingungen stattfand und ca. 2 Jahre lang eine Ausbeutung der deutschen Bergleute bedeutete. Dies veränderte sich, als die Sächsische Bergbaugesellschaft ein Beschwerdeschreiben an die Sowjetische Regierung schrieb. Daraufhin änderte die Sowjetunion ihre Vorgehensweise und wandelte das unmenschliche Arbeitssystem zu einem Anreizsystem um.

Die Hoch-Zeit der Wismut

Bergmann

Nachdem die Wismut auf ein Anreizsystem umgestiegen war, verzeichnete sie einen beträchtlichen Zuwachs an Mitarbeitern und Profit. So arbeiteten bis 1950 mehr als 160.000 Menschen für die Wismut, sodass sie zum viertgrößten Uranproduzenten weltweit aufstieg und die Sowjetunion ihren Uranbedarf durch die Wismut decken konnte.

Wir hatten das Glück, mit einem ehemaligen Bergmann zu sprechen, der selbst für die Wismut über 10 Jahre gearbeitet hatte. Wir fragten ihn, warum er damals der Wismut beigetreten ist. Er erzählte uns, dass man als „Kumpel“ bei der Wismut unglaublich gut verdiente und verschiedene Privilegien, die anderen Menschen verwehrt blieben, genießen konnte (z.B. spezielle Läden für Wismut-Kumpel).

„Na klar, wussten wir wofür wir das Uran förderten…“

„Das Uran, das für die Atomkraftwerke vonnöten war, hätten wir mit unseren Helmen aus dem Schacht kratzen können…“, antwortete uns der Kumpel auf unsere Fragen zu dem Hintergrundwissen der Bergleute, über ihre Arbeit.

„Wir wussten über gesundheitliche Schäden, aber wir verdienten gut und waren jung... “.

„Einmal Bergmann, immer Bergmann. Wenn man mehr als 5 Jahre unter Tage gearbeitet hat, kann man nicht mehr anders, als Kumpel zu sein, es wird ein Teil von dir… “.

Heutige Wismut und neue Landschaft Ronneburg

Im Jahre 1990 endete die Uranförderung, aus den Schächten der Wismut. Die Arbeiter gingen, und zurück blieb eine zerstörte und vom Tage-/Untertagebau gezeichnete Landschaft. Die in die Wismut GmbH umgewandelte Wismut, setzte sich nun mit staatlicher Hilfe dafür ein, die Landschaft zu renaturieren und in einen Landschaftspark umzuwandeln. So entstand die 124 Hektar große neue Landschaft Ronneburg. Man hat die Landschaft wieder an die Natur und ihre Urform herangeführt, aber die Narben der langen Uranförderung sind auch heute noch klar zu erkennen.

Ch. A. und  B. Sch.