Die Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806

Unsere Frage:                   Was waren die Vor- und Nachteile der Preußen und Franzosen in der Schlacht bei Jena und Auerstedt?

Ein Nachteil der Preußen war, dass ihr Heerführer, der Herzog von Braunschweig, schon 71 Jahre alt war und generell das Durchschnittsalter der Offiziere bei 60 bis 70 Jahren lag. Dadurch hielten sie sich noch an die veraltete Kampfkunst Friedrichs des Großen. Ein weiteres Problem war ihre schlechte Organisation (eine veraltete Karte, zu wenig Pferde, fehlende Lazarette, etc.). Ihre mangelnde Kommunikation hatte zur Folge, dass es Uneinigkeiten im Heer gab. Nach dem Tod des Herzogs von Braunschweig, setze der König von Preußen keinen neuen Befehlshaber ein, somit war das Heer ohne Führung (großes Durcheinander).

Die Vorteile der Franzosen waren, dass sie den jungen Napoleon mit einer starken Ausstrahlung an ihrer Spitze hatten, und dass ihr Durchschnittsalter bei 35 bis 45 Jahre lag. Ein weiterer Gewinn für sie war die Beherrschung der modernen Kampfkunst (flexible Kampfstrategien). Ihre Hauptwaffe war die Muskete, mit ihr konnten sie relativ zielsicher schießen.

Napoleon ließ schon am Vortag der Schlacht die Artillerie auf den Landgrafen bringen. Er ging schnell und präzise vor und teilte sein großes Heer vor Jena in drei Teile auf.

Die Franzosen blieben den Preußen durch den dichten Nebel verborgen. Die Preußen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf die Schlacht vorbereitet. Sie warteten noch auf Verstärkung durch die Russen.

Napoleons Leben

Napoleons Jugend

  • Napoleon wird am 15. August 1769 auf Korsika geboren.
  • 1779-1785 unterstützt ihn das französische Königshaus, um auf eine militärische Schule zukommen / Abschluss als Unterleutnant.

Aufstieg

  • 1796 beginnt sein Aufstieg.
  • Er bringt Schätze von Eroberungen mit- holt Frankreich aus der Finanzkrise.
  • Er wird Symbolfigur für das französische Volk.
  • 1799 wird er erster Konsul Frankreichs.

Machtsicherung 1800-1805

  • 1799 erklärt er die Revolution für beendet.
  • Er krönt sich 1804 zum Kaiser, um seine Macht zu sichern.
  • Versucht er England zu besiegen, das funktioniert nicht, weshalb er die Kontinentalspeere gegen England erlassen will, dafür braucht Napoleon jedoch Preußen.
  • Sein nächstes großes Ziel ist Preußen.

1806 Schlacht bei Jena und Auerstedt

Am 13. Oktober 1806 trafen die französischen Truppen in Jena ein. Die Jenenser waren nicht darauf vorbereitet.

Fiktiver Zeitzeuge aus Jena: „Ich war grade auf dem Weg zur Arbeit, als sie zu 100ten, zu 1000ten kamen. Sie brachen in die Häuser ein, wer ihnen nicht öffnete wurde ermordet. Wir verstanden sie nicht, da sie französisch sprachen. Den ganzen Tag waren schreie zu hören, die Häuser wurden geplündert, die Frauen vergewaltigt und die franz. Soldaten quartierten sich bei uns ein. Wir hatten nicht so bald mit ihnen gerechnet und erstrecht nicht mit so einer Gewalt.“

Zitat:     Lasst uns fressen, lasst uns saufen,

                kommt zu Hundert,

                kommt zu Tausend!

                Brecht in der Bürger Häuser!

                Mordet, huret, sengt und brennt!

 

Die preußischen Truppen waren bei Vierzehnheiligen und warteten auf ihre Verstärkung. Am Morgen des 14. Oktober zog Napoleon mit seinem Heer über den Landgrafen Richtung Cospeda, da er dort die Preußen erwartete. Auf den Feldern zwischen Krippendorf und Closewitz traf ein Teil des französischen und des preußischen Heer aufeinander. Napoleon eröffnete dort den ersten Kampf. Es gab fünf Einzelkämpfe auf einem Schlachtfeld, das sich von Jena bis Weimar zog und insgesamt eine Fläche von 70km² einnahm. Bei Hassenhausen und Auerstedt war das zweite Schlachtfeld, dieses hatte eine Fläche von 65km². Napoleon leitete vom Dornberg aus die Schlacht weiter. Der Herzog von Braunschweig starb bei Auerstedt und die Preußen waren zum Rückzug gezwungen.

 

Fiktiver Zeitzeuge Tagebucheintrag:

„Mein geliebtes Jena ist verwüstet. Überall liegen tote Körper von Mensch und Pferd. Das Essen ist knapp, dazu kommt, dass wir die vielen Verwundeten und Verkrüppelten pflegen müssen“

Kriegsfolgen:

  • 1806 Elf Tage nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt kann Napoleon Berlin einnehmen.
  • 1808/ 09 wird ein Tempel zu Ehren Napoleons
  • 1810 Aufhebung der Leibeigenschaft.

Napoleons Ende

  • 1812 wird Napoleon von den Russen und deren Verbündeten besiegt.
  • 1814/15 wird er auf die Insel Elba verbannt, flieht am 26. Februar 1815 und gewinnt in Frankreich erneut eine Armee, so dass er ohne Probleme in Paris einziehen kann. Der dortige Herrscher, Ludwig XVIII, flieht.
  • Auf dem Wiener Kongress wird Napoleon für vogelfrei erklärt und kurz darauf auf die Insel St. Helena verbannt, wo er seine Memoiren diktiert und am Morgen des 5. Mai 1821 stirbt.

Gedenkstätte

Zu Ehren von Napoleon wurde nicht nur auf den Knollenbergen in Cospeda ein Gedenkstein gesetzt, sondern auch ein Museum errichtet. In dem heutigen Museum, war früher eine Gaststätte, in der Napoleon während seines Aufenthalts gespeist und geschlafen haben soll.

E. M. und N. P.